Ein Haus erzählt

   meldet sich zu Wort !  

Wussten Sie eigentlich, dass es mich schon seit 250 Jahren gibt? 125 Jahre Gastwirtschaft habe ich schon auf dem Buckel. Damals vor vielen, vielen Jahren als die Fremden noch mit Pferd und Kutsche in unsere Stadt kamen, bot ich Herberge für Ross und Leut. Mein damaliger Besitzer Wilhelm Jenisch beantragte für mich eine Concession zur Bewirtung von Gästen die mir das königliche Oberamt am 26.August 1876 erteilte.

Später als mich neue Mitglieder der Familie übernommen haben wurde mir der 2.Stock ausgebaut und mein Dachstock erhöht.    

Friedrich Wilhelms Nachkomme Gustav  war in den 30er Jahren mein Chef und hat mit seiner Frau Anna einen kleinen Laden  neben der Gaststube eingebaut. Von da an gab es bei mir Konditoreiwaren, Kuchen, Torten, Pralinen und Kolonialwaren.

Sie bauten mir im 2. Stock eine Backstube ein denn im 1.Stock hatte ich immer noch die Fremdenzimmer für Handwerksburschen und Handelsreisende. Mein Gewölbekeller war voll mit Wein -und Mostfässer.  

Gustavs Nachkomme war  "Willi" Er war Konditormeister (ein echter Künstler)

Er hat mit seiner Frau Magda meinen Pferdestall zur Backstube ausgebaut und meinen Laden erneuert und vergrößert.

         

Mein Hinterhof war eine grüne Gartenwirtschaft.

                      Eingang zum Garten

Im November 1959 traf mich eín hartes Schicksal. Ein Brand zerstörte meine neu angebaute Backstube mit Laden.

 

Es wurden die heutigen Flachbauten angebaut und mein schöner Garten wurde zu Parkplätzen. In den Flachbauten entstanden zwei Ladengeschäfte, bis heute. Eine Konditorei gab es nicht mehr. Lange Zeit war in meinem Erdgeschoss die Gastwirtschaft, fast 3 Jahrzehnte an die Brauerei verpachtet. Auch Fremdenzimmer gab es nicht mehr. Niemand nannte mich noch "Neue Post".

Die Nachkommen von " Willi " haben sich dann einiges vorgenommen.Sie wollten mich aus meinem Dornröschenschlaf erwecken. Sie haben meine alten Mauern freigelegt und mit viel Eigenleistung neu gestylt und herausgeputzt. 

Zur mir sagen sie: Du hast bis jetzt überlebt, es wäre schade, wenn es dich nicht mehr gäbe.

Mein neuer Name ist K1. Ich heiße jetzt wie meine Straße und freue mich auf viele Besucher.  

 

Ihr K1